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White Wolfs Legende

 

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  • Hammerfall - Always will beDatum15.03.2005 22:42
    Thema von Trish im Forum Eure Lyrik

    Always will be

    Our sun is set, our day is done, I'm left here wondering
    Is this the end, my final words to you
    Day turned to night and now you're gone, I'm left here pondering
    Can this be true, are we really through

    You were the wind beneath my wings, taught me how to fly
    With you I lived among the kings, how could this ever die

    So I say farewell, I'm yours forever,
    and I Always Will Be

    We were one, we were all, we were the only
    Future full of hope, nothing could stand in our way
    But dreams can change, visions fall, I feel so lonely
    I would walk through fire for just one more day

    You were the angel of my life, taught me to be free
    Now I'm a stranger in your eyes, walls are closing in on me

    So I say farewell, I'm yours forever
    And I Always Will Be
    Missing you, in my heart you are The One
    And you Always Will Be

    When I turn to the east, I see no dawn,
    but after darkness comes the light
    And when I turn to the west, the silent night hides all
    Where is the light that shines so bright

    So I say farewell, I'm yours forever
    And I Always Will Be
    Missing you, in my heart you are The One
    And you Always Will Be

    Nah-nah-na ... and you Always Will Be
    Nah-nah-na ... and you Always Will Be
    And you Always Will Be
    my Little One you are
    And you Always Will Be






    >>Nun habe ich mein Leben lang Angst vor dem Sterben gehabt. Und jetzt DAS!<<

  • Lake of fireDatum24.02.2005 20:55
    Thema von Trish im Forum Eure Lyrik

    Nirvana ~ Lake of fire


    Refrain:
    Where do bad folks go when they die?
    They don't go to heaven where the Angels Fly.
    Go down to the Lake of fire and fry.
    See them again till the fourth of July.

    I knew a Lady who came from Duluth.
    Bit by a Dog with a rabit tooth.
    She went to her grave just a little to soon
    Flew away now on the yellow moon.

    Refrain

    The people cry and People moan
    Look for a dry place to call their Home
    Try to find some place to rest their bones
    While the Angels and the devils
    Try to make their own!






    >>Nun habe ich mein Leben lang Angst vor dem Sterben gehabt. Und jetzt DAS!<<

  • ZitateDatum17.02.2005 21:42
    Thema von Trish im Forum Eure Lyrik

    Amicus certus in re incerta cernitur
    Einen sicheren Freund erkennt man in einer unsicheren Lage

    (Verfasser ist mir leider nicht bekannt)






    >>Nun habe ich mein Leben lang Angst vor dem Sterben gehabt. Und jetzt DAS!<<

  • BittersweetDatum16.02.2005 22:52
    Thema von Trish im Forum Eure Lyrik

    Within Temptation ~ Bittersweet

    If I tell you
    Will you listen?
    Will you stay?
    Will you be here forever?
    Never go away?

    Never thought things would change
    Hold me tight
    Please don't say again
    That you have to go

    A bitter thought
    I had it all
    But I just let it go
    Hold your silence
    It's so violent
    Since your gone

    All my thoughts are with you forever
    Until the day we'll be back together
    I will be waiting for you

    If I had told you
    You would have listened
    You had stayed
    You would be here forever
    Never went away

    It would never have been the same
    All our time
    Would have been in vain
    Cause you had to go

    The sweetest thought
    I had it all
    Cause I did let you go
    All our moments
    Keep me warm
    When you're gone

    All my thoughts are with you forever
    Until the day we'll be back together
    I will be waiting for you






    >>Nun habe ich mein Leben lang Angst vor dem Sterben gehabt. Und jetzt DAS!<<

  • HarmageddonDatum12.01.2005 20:10
    Thema von Trish im Forum Partnerforen und Seiten

    Harmageddon

    Wir schreiben das Jahr 213 nach Götterfall (etwa 2571). Vor genau 213 Jahren, am Anbeginn der neuen Zeitrechnung, fiel Luzifer, Herrscher der Hölle und abtrünniger Erzengel, im Krieg der Götter. Da nun das Böse nicht mehr existierte, konnte auch das Gute nicht existieren. Und so wurde auch Gott in den Schlund der Nicht-Existenz gezogen.

    Nun waren die Engel und ihre Nachkommen, die Seraphim, ebenso wie die abtrünnigen Engel und ihre Nachkommen, die Vampire, führungslos und mussten sich auf die Welt der Menschen zurückziehen. Doch für beide Parteien war der Krieg noch nicht zu Ende. Durch ihren unendlichen Zorn aufeinander zerstörten sie auch einen Grossteil der Menschenwelt.

    Nun existiert nur noch eine einsame Insel namens Harmageddon, auf der sich die Seraphim unter der Führung des letzten Erzengels Michael und die Vampire unter der Führung des letzten gefallenen Erzengels Luzifer eingelebt haben. Beide Völker leben in getrennten Städten und bekriegen sich von dort aus. Auch eine Gruppe von Menschen hat überlebt und muss sich nun ebenfalls unter der Führung von Herodias auf Harmageddon durchschlagen.

    Dir stehen nun die Möglichkeiten offen, in die Rolle eines Seraphim, eines Vampir oder eines Menschen zu schlüpfen und allein du entscheidest, ob du dein Volk zum Sieg führen oder den lang ersehnten Frieden bringen wirst.



    >>Nun habe ich mein Leben lang Angst vor dem Sterben gehabt. Und jetzt DAS!<<

  • NoctivagusDatum15.12.2004 21:50
    Thema von Trish im Forum Partnerforen und Seiten

    Noctivagus

    Du befindest Dich in der Stadt Venedic, ähnlich dem Venedig in Italien, was einen Teil der Stadt angeht, die vor Jahren überflutet wurde und somit einige Stadtteile nur mit einer Gondel zu erreichen sind. Die U-Bahn ist stillgelegt aus diesem Grunde.
    Venedic liegt allerdings in den U.S.A., in einem Staat, der nicht genannt wird, nahe der Grenze zu Südamerika, weil er auf keiner Landkarte existiert, im Jahre 2017. Zwischen San Diego und Phoenix..

    Die Stadt ist gross wie New York City und beherbergt viele Orte, die auf dem Stadtplan selbst nicht eingezeichnet sind. Am Besten, man fragt die Gondoliere, die einen zu den beliebigen Orten bringen. Alle anderen Bereiche sind zu Fuss, mit den überirdischen Verkehrsmitteln oder auch mit dem Auto einfach und gut zu erreichen. Taxen gibt es genug in der Stadt.

    Vampire und andere Nachtwesen haben hier einen verdeckten Platz gefunden, anonym unter den Menschen zu leben.. und von dieser "Nahrung" gibt es sehr viele in dieser Stadt. Menschen wissen in der Regel nicht von der Existenz der Vampire, doch Ausnahmen bestätigen die Regel und manch einer wurde schon zum Vampirjäger, der dieses Wissen über die Existenz dieser Rasse überlebte..

    Durch die vielen unglaublich scheinenden "Morde" stehen auch viele Häuser leer. Sie werden verwaltet oder haben niemanden, der sie verwaltet. Dementsprechend sehen sie aus oder auch nicht, sind eingerichtet und meist sofort bezugsfertig.

    Die Polizei steht vor einem Rätsel. Sie glaubt an eine vampiristische Sekte, die in der Stadt wütet. Sie bat die Bevölkerung um Mithilfe in der Tageszeitung, in der jeder einzelne Mord nach den Indizien geschildert wird.. doch seither hat sich niemand gemeldet. Und so wird sich wohl auch weiterhin niemand melden. Die Bevölkerung nimmt zumal auch kaum Notiz an den Berichten in der lokalen Presse.. sie wurden schon zum Alltag..

    Überlebe und lebe... mehr gibt es nicht zu sagen.



    >>Nun habe ich mein Leben lang Angst vor dem Sterben gehabt. Und jetzt DAS!<<

  • Linie in der Sig!Datum11.12.2004 00:07
    Thema von Trish im Forum FAQ und Fragen

    Ich habe eine Lösung für das kleine Problemchen mit der Linie in der Signatur gefunden!

    Und zwar schreibe man [ line ], dann eine, oder zwei Leerzeilen und danach den satz, der in der Sig auftauchen soll. So funktioniert es jedenfalls bei mir!

    LG Trish



    >>Nun habe ich mein Leben lang Angst vor dem Sterben gehabt. Und jetzt DAS!<<

  • Ein Ziel vor Augen....Datum10.12.2004 23:08
    Thema von Trish im Forum Deine Ankunft

    Der Entschluss war also gefasst. Trish wollte nach Parisé. Aber wie sollte man das anstellen? Immerhin hatte sie noch nie von dieser Insel gehört und auch die Damen aus den Reisebüros, die Trish in den nächsten Stunden anrief, waren mit der Frage völlig überfordert und konnten ihr keine Auskunft geben. Grübelnd und vor sich hin murmelnd ging Trish, in dem schmalen Motelzimmer, auf und ab und versuchte fieberhaft eine Lösung für dieses Problem zu finden. Die Karte hatte sie wieder hervor geholt und auf dem Bett, neben all den anderen Zetteln, ausgebreitet. Immer wieder warf sie einen Blick darauf, in der Hoffnung ihr würde die Lösung ins Gesicht springen, aber nichts.

    Resigniert ließ Trish sich, als die Sonne unterging, auf das Bett fallen, starrte an die vergilbte Decke und ließ die Gedanken einfach kreisen. Nun endlich konnte sie beginnen die Geschehnisse der letzten Nacht aufzuarbeiten. Doch die zwei Stunden Schlaf der letzten Nacht machten sich bemerkbar, so das ihr die Augen bald zufielen.
    Fast traumlos schlief Trish. Nur vereinzelte Bilder huschten ab und an vor ihren Augen dahin und wühlten Gefühle, oder Gedanken auf. Und dann war da der Brief... das Datum und... eine Adresse! Sofort war Trish hell wach und setzte sich auf. `Warum bin ich da nicht früher drauf gekommen?´ Der Brief war von Parisé aus abgeschickt worden und tatsächlich stand auf der Rückseite eine Adresse. Ein Mann namens Paolo Tomaselli hatte den Brief an Adrian geschickt und seine Adresse vermerkt.

    Ein breites Lächeln erhellte die finstere Mine in Trishs Gesicht. In aller Eile sammelte sie alles ein und verfrachtete es unliebsam in der Tasche. Nur die Karte und den Umschlag des Briefes steckte sie in die Innentasche ihrer Jeansjacke, bevor sie das Zimmer verließ. Sie hatte für zwei Nächte bezahlt, also konnte sich der Inhaber nicht darüber beschweren das sie nun verschwand. Im Gegenteil. Vielleicht sollte er froh darüber sein, denn Trish hatte sich erst vorgenommen sich über die miserablen Zimmer zu beschweren.




    Ein Taxi brachte die junge Frau in die Innenstadt, wo Trish mit ihren weiteren Recherchen begann. Ihre erste Anlaufstelle war ein kleines Reisebüro, in dem ein dicklicher Mann saß und sie durch seine Brille fragend ansah. “Eigentlich haben wir schon geschlossen junge Dame.“
    “Es tut mir leid. Können sie nicht eine Ausnahme machen? Ich brauche unbedingt ein paar Informationen.“ Entgegnete Trish mit dem bezaubernsten Lächeln, das sie zu bieten hatte und tat ein wenig dümmlich. “Also gut, also gut. Es ist ja im Grunde meine Schuld. Ich hätte ja auch absperren können. Dann zeigen sie mal her. Wobei kann ich helfen?“
    Mit einem freudigen Hüpfer kam Trish auf den Mann zu, der hinter seinem Computer saß und nun seine Brille ablegte. “Ich hab hier eine Adresse und eine Karte, die sie sich bitte einmal ansehen möchten.“ Sagte sie dann, während sie emsig in ihren Taschen wühlte und die beiden Zettel auf den Tisch legte, um dem Mann die Stelle zu zeigen, für die sie sich interessierte.

    Ein skeptischer Blick streifte die blauen Augen der jungen Frau, die erwartungsvoll drein blickte. “Nun ja. Ich kann natürlich mal in meine Daten sehen, aber den Namen dieser Insel habe ich noch nie gehört.“ Fleißig begann der Mann, der laut Namensschild Edgar Pollini hieß, in seinem Computer nach Daten zu der Insel zu suchen. Trish stand derweil auf und schaute sich neugierig im Laden um. Es war kein sonderlich großer Raum und die Wände waren mit Regalen zugestellt, in denen Massen an Broschüren und Katalogen steckten. Nach wenigen Minuten tippenden Geräuschen sah Edgar auf. “Hier hab ich doch etwas gefunden.“ Sagte er dann und Trish ließ sich erwartungsvoll auf dem Stuhl nieder. “Einen Flug kann ich ihnen nicht anbieten. Aber wenn sie bis Seattle fliegen, können sie von dort aus mit dem Zug an ihr Ziel gelangen.“ Präsentierte er stolz seine Suchergebnisse und Trish war mehr als begeistert. “Ich danke ihnen. Können sie das gleich buchen?“
    “Natürlich.“ Antwortete Edgar und begann wieder zu tippen, bis der Drucker zu rattern anfing und mehrere Zettel ausspuckte. “So, das wäre geschafft. Hier haben sie die Tickets für den Flug und die Weiterreise mit dem Zug. Und hier.....“ Kurz wuselte Edgar in den Papieren, bis er den Gewünschten gefunden hatte und vor Trsih ausbreitete. “....haben sie die Fahrpläne mit den Abfahrtszeiten. Das Ganze kostet dann 180$.“

    Dankend zahlte Trish die geforderte Summe, nahm die Papiere, verabschiedete sich freundlich und verließ dann das Reisebüro mit einem zufriedenen Lächeln. Die Richtung war klar. Der Flughafen war ihr erstes Ziel.




    Nach etlichen Flugstunden ertönte endlich die Stimme des Kapitäns, der den Anflug auf Seattle ankündigte. Dieses Gesäusel war für Trsih ihren dröhnenden Schädel kaum auszuhalten und sie war froh als es mit einem Knacken in der Leitung endete. Vom Schlaf noch leicht benommen schaute Trish aus dem schmalen Fenter auf das Lichtermeer unter ihr. Diese Stadt sah nicht anders aus, als jede andere, die Trish aus einem Flugzeug betrachtet hatte. Und doch empfand sie anders bei dem Anblick. Mit dieser Stadt war sie ihrem Ziel ein riesiges Stück näher gekommen.
    Erleichtert, endlich diese Höllenmaschine verlassen zu können, atmete Trish tief durch, als sie neben den anderen Fluggästen ausstieg. Kaltes Licht aus Neonröhren, die von der Decke hingen, schmerzte in ihren Augen, die bis eben noch im Land der Träume verweilt hatten. Es dauerte ein paar Minuten, damit sie sich daran gewöhnen konnte. Dazu kamen noch diese verfluchten Kopfschmerzen, die einfach nicht verschwinden wollten.

    Schon recht entnervt wartete Trish an dem Laufband, auf dem sich die Taschen und Koffer tummelten. Es wirkte fast wie ein Verkehrschaos auf einer Autobahn. Und doch konnte Trish ihre beiden Reisetaschen relativ schnell erhaschen. Ihr war die Menschenmasse gerade völlig über. Alte Damen drängelten sich gegenseitig um die „besten“ Plätze, als hätten sie keine zwei Minuten Zeit mehr auf ihr Gepäck zu warten. Mit einer vor Unverständnis triefender Mine zwängte Trish sich durch die Wartenden. `Warum müssen alte Frauen nur immer so komisch riechen?´ Fragte sie sich still, schaute noch einmal zurück und schüttelte sich unwillkürlich. Ein schneller Blick auf die Uhr verriet ihr dann das sie sich besser ein wenig beeilen sollte. Der Zug in Richtung Parisé würde schon in fünfundzwanzig Minuten abfahren. Also nahm Trish die Beine in die Hand und sprintete zum Ausgang. Die schimpfenden Menschen, die sie dabei anrempelte, beachtete sie gar nicht.



    Das erst beste Taxi, schnappte Trish einem recht versnobt wirkenden Ehepaar vor der Nase weg und nannte dem Fahrer ihr Ziel. “Schaffen sie es in zwanzig Minuten? Ich würde auch noch Geld drauflegen?“ Bat Trish gehetzt und schaute den Mann flehend an. “Lassen sie das mal meine Sorge sein. Es gibt kaum etwas, das ich für Geld nicht schaffe.“ Grinste er breit in den Rückspiegel und gab seinem Wagen die Sporen. Dankbar lehnte Trish sich zurück und betrachtete die bunten Lichter, die an den nassen Scheiben vorbei flogen.
    Und tatsächlich. Nach nur fünfzehn Minuten hielt das Taxi direkt vor dem Haupteingang des Bahnhofes. “Da wären wir.“
    Trish warf einen kurzen Blick auf die Anzeige, wo der Betrag aufleuchtete und gab dem Fahrer dann zwanzig Dollar Trinkgeld. “Dankeschön!“ Rief er ihr hinterher, als Trish schon ausgestiegen und auf dem Weg zum Eingang war.

    Die gläsernen Türen öffneten sich vor ihr und Trish betrat die nicht gerade kleine Eingangshalle. Hektisch suchte sie nach einem Schild, auf dem die Bahnsteignummer für ihren Zug standen, konnte aber keines entdecken. Der Informationsschalter musste herhalten. Und das Blondchen hinter der Glasscheibe schien ein wenig überfordert mit der Frage, die Trish ihr entgegen brachte. “Einen Moment. Ich suche schnell danach.“ Kam leise über ihre Lippen und Trish trommelte nervös auf die schmale Ablagefläche vor der Scheibe, während sie jede Bewegung der Blondine verfolgte. `Das kann doch so schwer nicht sein!´ Immer wieder sah sie auf die Uhr, dessen Zeiger einfach nicht langsamer laufen wollten, bis endlich die Antwort kam. “Gleis sieben.“ Piepste die Frau und schon war Trish verschwunden. Kein Dankeschön, nicht einmal einen dankenden Blick schenkte sie der Blondine und verschwand zwischen den anderen Reisenden.

    `Sieben, sieben, sieben.... – verflucht noch mal. – Sechs ist da, drei da... aber wo zur Hölle ist sieben?´ Verwirrt drehte Trish sich um die eigene Achse und suchte nach der verheißungsvollen Zahl. `Noch vier Minuten! – Das schaffe ich ja nie!´ Aufgebracht, über so viel Fehlplanung, rauschte sie weiter durch die Gänge, die einfach kein Ende nehmen wollten. Und da endlich. Neben der zwölf prangerte tatsächlich ihre Zahl. Die Sieben.
    Mit riesigen Sprüngen, immer drei Stufen gleichzeitig nehmend, stürmte Trish die Treppe zum Gleis hoch, auf dem glücklicher Weise noch der Zug stand.
    Ein großer Mann mit Trillerpfeife stand schon an einer der Türen und wollte gerade das Zeichen zur Abfahrt geben, als Trish an ihm vorbei huschte und mit einem eleganten Satz im Zug landete.

    Völlig ausser Atem setzte sie sich in ein leeres Abteil und ließ ihre Taschen einfach fallen. `Wie kann man nur Gleis acht, neben drei und sieben neben die zwölf legen? – So viel Dummheit gehört eigentlich bestraft.´ Dachte Trish, als der Pfiff der Pfeife ertönte und sich der Zug kurze Zeit später in Bewegung setzte. Das Zeichen, das sie nun auf ihr Ziel zurollte.




    Das tiefe Dunkel der Nacht machte es fast unmöglich auch nur das Geringste zu erkennen, wenn man aus dem Fenster sah. Und so gab Trish es bald auf hinaus zu starren. Statt dessen kramte sie ihr Tagebuch hervor und begann die Erlebnisse der letzten Nächte in Worte zu fassen. Allerdings erwies sich dieses Unterfangen schwerer, als angenommen. Es war so viel passiert und sie hatte nur so wenig Zeit gehabt sich eingehender damit zu beschäftigen, sodass es ihr jetzt schwer fiel wenigstens einige annehmbare Zeilen zu Papier zu bringen.
    Es war zum Verzweifeln. Zwar war Trish gerade dabei einen neuen Anfang zu machen und ihre Vergangenheit vielleicht endlich nicht mehr im Nacken zu haben, aber es wollte ihr nicht gelingen froh darüber zu sein. Die Frage was sie auf dieser Insel erwartete spukte in ihrem Kopf herum und dazu kam das sie wieder einmal eine Person verloren hatte, die ihr sehr viel bedeutet hatte.

    Wie lange sie schon in diesem Zug saß, wusste Trish nicht, als die mechanische Stimme durch die Lautsprecher dröhnte und die Ankunft in Parisé verkündete. Es blieben noch drei Minuten, bis Trish ihre Füße auf den Boden der Insel setzen würde und so langsam wurde sie richtig kribbelig. Ob sie hier wirklich Antworten finden würde? Vielleicht sogar Andere ihrer Art, die ihr Erklärungen geben könnten? Was wenn das alles eine einzige Enttäuschung werden würde? `Nein.´ Trish schüttelte den Kopf. Sie war sich sicher hier alles Erhoffte zu finden.




    Der Zug hielt und Trish stand schon mit den Taschen an der Tür, die sich wenige Augenblicke später automatisch öffnete. Mit einem angenehmen Kribbeln trat sie aus dem Zug und schaute sich erst einmal um. Wohin sie jetzt wollte, konnte sie selbst nicht sagen. Vielleicht würde sie den Mann aufsuchen, der Adrian den Brief geschrieben hatte. Oder sie würde einfach auf eigene Faust versuchen weiter zu kommen.
    Mit langen Schritten folgte Trish dem grünen Schild, auf dem Exit stand, kaufte an einem kleinen Geschäft einen HotDog und an einem Anderen einen Reiseführer und verließ dann den Bahnhof.
    Hier stand sie nun. In dem unmenschlichsten Wetter, das sie seit Jahren erlebt hatte und wusste nicht recht wohin.


    TBC nach: Mehr Schnee als nötig

    TBC neues Forum: Der Wahrheit Fluch

  • Minerva Trish GasperiDatum09.12.2004 12:44
    Thema von Trish im Forum Inplay Chars

    Name:
    Minerva Trish Gasperi

    (Minerva kommt aus dem Griechischen und bedeutet Geist)


    Rufname:
    Trish, da sie ihren richtigen Vornamen nicht ausstehen kann, nennt sie ihn selbst nur wenn es nötig ist.


    Alter:
    20 Jahre


    Herkunft:
    Ein Heim in der Nähe Roms


    Rasse / Gesinnung:
    Werwolf / Neutral, offen


    Aussehen:
    Eisblaue Augen, hinter langen Wimpern, liegen über hohen Wangenknochen in einem fein geschnittenen Gesicht, das von kastanienfarbenen Haaren umrahmt wird. Meist trägt Trish ihre Haare zu einem geflochtenen Zopf, der ihr dann bis zwischen die Schulterblätter reicht.
    Für eine Italienerin ist ihre Hautfarbe ungewöhnlich hell und wirkt aristokratisch, auch wenn sie es eigentlich gar nicht ist.
    Ihre Statur ist sehr weiblich und liegt mit 1,67 m im Mittelfeld. Im Grunde legt Trish viel Wert auf ihr Äußeres, wenngleich sie sich ungern schminkt, so müssen wenigstens die Haare perfekt liegen. Höchstens ein Labello ist bei ihr in den Taschen zu finden und wenn es sie überkommt legt sie auch etwas Wimperntusche auf, aber das wäre dann schon das Höchste der Gefühle.

    Ihre Kleidung ist eher schlicht. Am Liebsten trägt Trish sportliche Tops, Pullover und Jeans. Nur eines wird sie nie ändern und das sind ihre gemütlichen Wanderstiefel aus Wildleder, die sie über ihre gesamte Reise begleitet haben, und ihre Jeansjacke.


    Charakter:
    Trish ist sehr gefühlsbetont und lässt sich leicht durch Stimmungen Anderer anstecken. Jedoch muss sie diese Person relativ gut kennen, um sich dann in die Situationen derer zu versetzen. Bei Fremden passiert es ihr sehr selten, da sie Angst hat man könnte diese „weiche“ Seite gegen sie verwenden.

    Sie hat einen starken eigenen Willen und lässt sich ungern belehren. Wenn sie etwas für richtig erachtet, ist es schwer ihre Meinung zu ändern, oder sie zu überzeugen.

    Ihr Gemüt ist im Allgemeinen eher ruhig und wirkt fast kühl. Trish hat es sich angewöhnt so zu wirken, um als Werwolf nicht gleich erkannt zu werden. Sie verabscheut Gewalt und somit ihr eigenes Wesen, das sie nicht kontrollieren kann. Diese Tatsache ist für Trish fast unerträglich und auch der Grund warum sie versucht mehr über sich und ihre Art zu erfahren.

    Für den Fall das es jemand schafft sie zu verärgern und aus der Reserve zu locken, kann Trish ungehalten, fast frech werden. Sie beginnt dann auf die Person einzureden und scheut auch nicht vor Beleidigungen, um sie sich vom Leib zu halten. Die Mauer, die sie sich im Laufe der Zeit vor ihre Gefühle gebaut hat, fällt so gut wie nie. Vielleicht bekommt sie Risse, durch die man einen Blick auf ihr Seelenleben erhaschen kann, aber selbst diese versucht Trish so gut es geht zu überspielen.


    Eigenarten:
    Die wohl größte Eigenart von Trish ist, das sie ständig ein Buch mit sich herum trägt und ließt wo immer sich eine Gelegenheit dazu bietet. Dabei kann sie Alles um sich herum vergessen und taucht völlig in eine andere Welt ab.
    Es kann aber auch ihr Tagebuch sein, in das sie ihre Gedanken, Gefühle und Eindrücke nieder schreibt um sie besser verarbeiten zu können.
    Die Wölfin raucht sie gern und manchmal auch zu viel, aber sie kann die Finger nicht von den kleinen Glimmstängeln lassen. Mindestens eine Schachtel befindet sich immer griffbereit in einer ihrer Taschen.
    Zudem hat sie eine Abneigung gegen Unterwäsche. Höchstens unter einen kurzen Rock würde Trish ein Höschen ziehen.


    Schwächen:
    Da Trish noch sehr jung ist und erst seit wenigen Jahren das Wesen in sich kennt, kann sie mit den meisten wölfischen Fähigkeiten noch nicht richtig umgehen. Dazu kommt das sie sich selbst dafür verabscheut was sie ist und das sie es nicht kontrollieren kann. Von anderen Wesen der Nacht, wie Vampiren und Verfluchten, weiß sie nichts, da ihr Vater nie etwas von ihnen erwähnt hat. Sie hält Vampire für einen Mythos, der nur in Geschichten und Märchen existent ist. Daher ist sie relativ ungeschützt und fast leichte Beute.
    Als Letztes wäre zu erwähnen das Trish sich immer eine Familie gewünscht hat. Sie kann schnell in leichte Depressionen verfallen, wenn sie andere Familien sieht und merkt wie allein sie eigentlich ist. Diese Tatsache lässt sie öfters unvorsichtig werden. Dann kann es passieren das sie sich in jeden offenen Arm flüchtet, der sich für sie auftut, auch auf die Gefahr hin, wieder enttäuscht zu werden.


    Fähigkeiten:
    Neben den normalen wölfischen Fähigkeiten, hat Trish eine sehr gute Auffassungsgabe. Sie saugt fast alles aus ihrer Umgebung ein, analysiert es und versucht daraus ihre Schlüsse zu ziehen.
    Sie beherrscht vier Sprachen fließend in Schrift und Aussprache. Englisch, Französisch, Latein und ihre Muttersprache Italienisch.


    Waffen:
    Trish besitzt keinerlei Waffen. Allein ihr loses Mundwerk, gefüllt mit schlagfertigen Argumenten, hat bisher ausgereicht.

    Lebenslauf:

    Trish kennt ihre leiblichen Eltern nicht und wurde als Säugling auf der Schwelle eines Kinderheims ausgesetzt. Die Leiterin fand damals das wimmernde Geschöpf vor der Tür und nahm es ohne zu überlegen auf. Ihr ging es darum den Kindern zu helfen, ihnen eine Ersatzfamilie zu sein und ihnen eine gute Bildung zu ermöglichen. Und so störte es sie wenig das die Eltern des Kindes keinen Preis für die Unterkunft ihres Sprösslings zahlten.
    Eigentlich mussten die Eltern, die ihr Kind in die Obhut des Heims gaben, eine gewisse Summe bezahlen, um wenigstens annähernd die anfallenden Kosten zu decken. Aber Maria war es nicht wichtig. Eher verzichtete sie auf einen Monatslohn als das sie einem Kind nicht half.

    Zwar war auch sie auf den Lohn angewiesen, aber sie setzte ihre Prioritäten anders. Bei ihr waren immer die Kinder wichtiger als ihre eigenen Bedürfnisse.
    Mit einem liebevollen Gesichtsausdruck legte Maria das Findelkind in eine der kleinen Krippen, die nicht besetzt waren und in einem Nebenzimmer standen, bevor sie sich daran machte eine Flasche zu zubereiten. Es würde einige Minuten dauern bis die Milch die gewünschte Temperatur haben würde, also begann sie das Kind aus den kleinen Decken zu wickeln um ihm neue Kleider anzuziehen.
    Es war ein Mädchen mit klaren blauen Augen und vereinzelten, dunklen Haaren auf dem Kopf. Sie sah frech aus mit den großen Augen, den wenigen Haaren und den langen Wimpern. Maria überlegte fieberhaft wie sie das Mädchen nennen sollte und entschied sich nach einigen Minuten für Minerva. Es bedeutet Geist.
    Der Name schien ihr passend, weil das Kind mitten in der Nacht angekommen war. Endlich pfiff der Kessel und Maria konnte dem Findling etwas zu essen geben.




    Die ersten fünf Jahre in dem Kinderheim waren für Trish herrlich. Sie hatte viele Geschwister, durfte in den Kindergarten gehen und konnte bei dem Bauern von nebenan sogar reiten. Die anderen Angestellten des Heims hatten Marias Einstellung nie verstanden, einfach alle Kinder aufzunehmen, ohne dafür bezahlt zu werden und sie nutzten die Tage in denen Maria nicht anwesend war um Trish zu vernachlässigen, da das Mädchen für sie nur einen Schmarotzer darstellte. Sie gaben ihr dann weniger Essen als den anderen Kindern und gaben ihr Stubenarrest, ohne das sie etwas angestellt hatte.
    Sie drohten ihr Schläge an, wenn sie Maria davon erzählen würde und Trish gehorchte. Sie hatte Angst vor den Gemeinheiten der Erwachsenen und wollte nicht, daß sie Ärger bekam.

    In dem Winter nach Trish ihrem sechsten Geburtstag wurde Maria krank. Eine schlimme Lungenentzündung quälte den alten Körper der liebenswerten Frau und Trish wich nicht von ihrer Seite. Jede Nacht saß sie an dem Bett ihrer Ziehmutter und kümmerte sich so gut sie konnte um sie. Der Arzt kam jeden Morgen um nach Maria zu sehen, aber er konnte keine guten Nachrichten verkünden. Maria war nicht krankenversichert, da sie kein Geld dafür übrig hatte und auch die Medikamente waren zu teuer, als das sie diese hätte bezahlen können.
    Der Arzt war mit ihr befreundet und behandelte sie nur deshalb, ohne für seinen Dienst eine Bezahlung zu verlangen. Die Wochen vergingen so, ohne das Besserung in Sicht kam und dann an einem Tag im Januar, starb Maria.

    Dieser Tag war für Trish der Schlimmste in ihrem noch so kurzen Leben und sollte es für immer verändern. Nun hatte sie keinen Menschen mehr, der sie beschützen konnte, der sie liebte, ihretwegen und nicht wegen des Geldes, das ihre Eltern hätten zahlen müssen. Nach drei Tagen war die Beerdigung und Theresa, die neue Leiterin, verbat Trish mit dorthin zu kommen. Sie sperrte das Mädchen in ihrem Zimmer ein und verließ mit den anderen Kindern und Erziehern das Heim.
    Trish saß weinend in ihrem Zimmer in einer Ecke und verfluchte Theresa und die ganze Welt lauthals. Sie schrie, trommelte gegen die maroden Wände, an denen hässliche Tapeten hingen und riss Stücke davon heraus. Auch die Tür musste unter den Wutausbrüchen des Mädchens leiden und bekam einige Schrammen ab.

    Erst nach einer guten halben Stunde gab Trish es auf zu wüten, ließ sich wie ein Häufchen Elend auf ihr Bett sinken und vergrub ihr Gesicht in den kleinen Händen. Sie war ratlos. Was konnte sie schon machen? Sie war nun den Gemeinheiten Theresas und den anderen Erziehern ausgeliefert. Und es kam genauso wie sie es befürchtet hatte. Die nächsten acht Jahre musste Trish alle möglichen Arbeiten im Heim erledigen, die den Erziehern unangenehm waren, durfte nicht mehr zu dem Bauern rüber um dort zu reiten und musste ihre Hausaufgaben aus der Schule spät in der Nacht erledigen, wenn sie mit ihren Aufgaben fertig war.
    Sie hasste Theresa für deren Verbote und die Erniedrigungen, die Trish nur mit der Hilfe ihrer besten Freundin ertagen konnte. Mira war ihre einzige Verbündete in ihrem Leben. Mit jedem Tag wuchs der Hass in Trish auf ihre Heimleiterin mehr. Sie begann Tagebuch zu führen und nahm sich vor diese Zeilen irgendwann zu veröffentlichen, um auf die Zustände in dem Heim aufmerksam zu machen.




    Mit vierzehn begann sich in Trish etwas zu verändern. Langsam wurde ihr Körper zu dem einer Frau, was auch den Erziehern nicht entging. Mit der Zeit wurden ihre Attacken weniger, da Trish immer öfter begann sich zu wehren und ihre Anordnungen ignorierte. Die Strafen kümmerten sie nicht mehr. Im Gegenteil, sie war froh, wenn sie allein in ihrem Zimmer sein konnte, in ihr Tagebuch schreiben, oder lesen konnte.
    Nachts plagten Trish Alpträume. Sie sah Menschen, die schreiend wegrannten, oder tot auf dem Boden lagen. Überall war Blut und die glasigen Augen der Toten verfolgten sie überall hin. Jedes Mal wachte Trish schreiend auf, war schweißgebadet und stand am Fenster. Völlig verwirrt, musste sie sich erst wieder zurecht finden. Sie bekam Angst und wollte abends gar nicht mehr schlafen gehen, da sie fürchtete irgendwann verrückt zu werden. Leider gelang es ihr nur wenige Nächte ohne Schlaf auszukommen und immer, wenn sie nach mehreren Nächten einfach einschlief, weil sie sich gegen die Müdigkeit nicht mehr wehren konnte, kamen die schrecklichen Träume wieder.
    Trish vertraute sich nur Mira an, denn ihre Freundin war die einzige Bezugsperson, der sie alles erzählen konnte. Ihr sagte Trish auch das sie sich für nicht „normal“ hielt, da sie in ihren Alpträumen keine Angst hatte, sondern ein Gefühl der Befreiung erlebte. Sie selbst war in ihren Träumen nie bedroht, sondern fühlte nur die Angst der Sterbenden.

    Mira war geschockt und traurig, daß sie Trish nicht helfen konnte. Jedoch unterhielten sich die beiden Mädchen jeden Nachmittag ausgiebig über die Träume, die Trish plagten. Immerhin half es ihr sich damit zu arrangieren, wenngleich sie noch immer Angst hatte verrückt zu werden, begann sie sich dem Ganzen zu stellen.
    An die Nacht, die auf den Tag folgte an dem Trish ihre erste Monatsblutung bekommen hatte, kann sie sich bis heute nicht erinnern. Sie war eingeschlafen, doch etwas war anders. Kein böser Traum schien sich einzuschleichen. Sie schlief so ruhig wie schon lange nicht mehr. Alles war friedlich, ruhig und vollkommen still. Doch der Schein trügt meistens und so auch in diesem Fall. Mitten in der Nacht erwachte Trish. Sie stand auf dem Flur in Untergeschoss. Alle Türen standen weit offen und auf dem Boden verbreitete sich eine rote Flüssigkeit, die auch an ihrem Nachthemd und ihrem Körper klebte. `Was ist passiert?´ Raste nur diese eine Frage durch ihren Kopf. Unfähig sich zu bewegen schaute Trish sich nur um.

    Minuten vergingen und kamen ihr wie Stunden vor, die sie auf dem Flur zubrachte. Erst dann wagte sie es sich zu bewegen und schlich leise auf eine der offenen Türen zu. Ein heiserer Schrei durchzog die unheimliche Stille in dem Haus und Trish rutschte auf dem Boden in den Flur zurück. In dem Zimmer lag die Leiche von Theresa. Blutüberströmt und mit den selben glasigen Augen, wie die aus ihren Träumen, sah Theresa sie an.
    Wie vom Teufel verfolgt rannte Trish ins Obergeschoss und stieß die angelehnte Tür zu Miras Zimmer auf, doch auch hier bot sich das gleiche schreckliche Bild. Mira lag leblos auf ihrem Bett. Die Laken trieften nur so vor Blut und auch die Wände waren voller Spritzer.
    Weinend und voller Angst raste Trish in ihr Zimmer, packte das Nötigste ihrer Sachen zusammen und verließ dann das Haus. Sie glaubte sie waren überfallen worden und die Angst vor diesem Angreifer ließ sie flüchten. Kein einziger klarer Gedanke wollte sich in ihrem Kopf bilden. Trish rannte zu dem Bauernhof, der nur wenige Minuten entfernt die Strasse hinunter lag und versteckte sich auf dem Heuboden. Zitternd vor Kälte und Angst vergrub sie sich in dem losen Heu und wagte es kaum zu atmen. Immer wieder fragte sie sich was passiert war. Wer hatte das getan? Wer war dazu fähig? Und warum lebte sie noch?
    Mit eben diesen Fragen legte sich wieder ein Schleier aus Schlaf auf das fünfzehn jährige Mädchen. Wieder keinen Alptraum....




    Die losen Heuhalme kitzelten Trish an der Nase und die Sonne schien warm durch die zählreichen Spalten im Dach der Scheune. In der Ferne konnte sie Polizeisirenen hören und erinnerte sich wieder an die Eindrücke der letzten Nacht. Ängstlich schaute sie an sich herunter. Das Blut war noch da, trocken zwar, aber sichtbar. `Es war also doch kein Traum´ Wie sehr hatte sie es sich dieses Mal gewünscht? Alles stimmte mit ihren Träumen überein, aber es war nun wirklich geschehen. `Was mache ich denn jetzt?´ Fieberhaft dachte Trish nach. Sollte sie zu der Polizei gehen? Ihnen sagen das sie allein überlebt hatte? Würden die nicht sie verdächtigen? Trish hatte Angst. Nur ein Erwachsener hatte sie je gut behandelt, also warum sollten diese Polizisten ihr glauben?
    In ihrer Angst beschloss sie nun nicht dorthin zu gehen. Sie wollte nicht wieder in ein Heim, sie wollte nicht noch einmal das Haus sehen, in dem sie so viele schreckliche Dinge erlebt hatte. `Nur weg!´ Es schien für Trish die beste Option und so schlich sie sich aus der Scheune. In einem der Pferdeställe stand ein großer Wasserkübel, das wusste Trish. Dort wusch sie sich das Blut ab, zog sich andere Kleidung an und versteckte das befleckte Nachthemd unter einer losen Diele, in der Box ihres Lieblingspferdes. Hier hatte sie auch eine kleine Blechdose versteckt, worin sie ihr Taschengeld gebunkert hatte, die sie nun an sich nahm.

    Es war nicht viel, aber fürs Erste musste es reichen. Die Ausritte mit den Pferden machten sich nun bezahlt. Trish kannte etliche versteckte Pfade in dem angrenzenden Wald, der sich bis kurz vor die Hauptstadt erstreckte, über die sie sicher nach Rom gelangen konnte. Dort würde sie weiter sehen.




    “Hey! Bleib stehen!“ Eine tiefe Männerstimme drang an ihr Ohr und Trish drehte sich erschrocken um. Noch nie war sie hier jemandem begegnet und gerade heute musste hier ein Mann herum laufen. Der Mann stand im Schatten eines Baumes. Er war groß, hatte blonde Haare und einen langen Mantel an, der nicht gerade zur Jahreszeit passte. “Nun ist es also so weit. Mein Mädchen ist erwachsen.“ Kaum hörbar waren diese Worte für Trish und die Bedeutung konnte sie auch nicht finden. `SEIN Mädchen?´
    “Was wollen sie?´ Fragte Trish frech. “Du kannst mich Adrian nennen, Minerva.“ Antwortete der Mann und Trish, die ihren richtigen Vornamen seit Jahren nicht mehr gehört hatte, legte die Stirn in Falten. “Und was wollen sie, Adrian?´ Nur die Neugier woher dieser Adrian ihren Namen kannte, ließen Trish nicht wegrennen.

    “Ich möchte dir etwas erzählen.“ Bekam sie eine kurze Antwort, die sie nicht im Geringsten befriedigte und ihr nur ein Schulterzucken abverlangte. “Du möchtest also wissen wer ich bin!? Oder lieber was DU bist?“ Nun verstand Trish gar nichts mehr. “Was soll das heißen, was ICH bin?“ Adrian kam ein Stück aus dem Schatten und nun konnte Trish ihn richtig erkennen. Eisblaue Augen, genau wie ihre eigenen, sahen sie an und musterten sie streng. “Ich werde es dir erklären. Wollen wir uns dort setzen?“ Sagte er und deutete auf einen dicken, umgestürzten Baum, der kurz über dem Boden hing, bevor er sich darauf zu bewegte und sich setzte. Trish beobachtete ihn argwöhnisch. Sie wusste nicht was sie machen sollte. Eigentlich wollte sie abhauen, aber irgendetwas in ihr verriet das es besser war zu bleiben. Ein Gefühl, nicht mehr. Aber es ließ Trish diesem Mann vertrauen. In ihrem Inneren fühlte sie das sie etwas mit ihm verband.

    Mit langsamen Schritten ging Trish auf Adrian zu und setzte sich in einiger Entfernung neben ihn auf den Baum. Er war angenehm weich, als hätte man ihn hier her gelegt um darauf zu sitzen. Das Moos bedeckte die harte Borke und ließ ihn fast gemütlich wirken. “Hast du Alpträume?“ Fragte Adrian plötzlich in die angenehme Stille des Waldes und Trish war leicht verunsichert von der direkten Frage, also nickte sie nur kurz und schaute ihn dabei fragend an. “In deinem Alter hatte ich auch Alpträume. Jeder Geborene hat diese für gewöhnlich. Natürlich gibt es Ausnahmen, wie bei Allem...“
    “Was willst du mir damit sagen? Was sind Geborene?“ Unterbrach Trish ihn, da sie fand das er zu sehr abschweifte.

    “Mit Geborenen meine ich Werwölfe. So wie dich.“ Antwortete er trocken und unverschönt. Trish hatte von diese Wesen gelesen, aber immer nur als Legende betrachtet und nie daran geglaubt. Und auch die Worte Adrians sollten daran nichts ändern. “Ich? Ein Werwolf? Sind sie verrückt?“ Spottete Trish über ihn und konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen. Erst der ernste, tiefe Blick aus den blauen Augen, ließ sie verstummen. Dieser Blick befahl ihr eindeutig Ruhe und ohne das sie es wollte, kam sie diesem Befahl nach. Seine Augen sagten gerade mehr, als Worte hätten ausdrücken können. Er glaubte daran, nein, er wusste es. Trish schluckte und biss sich leicht auf die Unterlippe. Dies nahm Adrian als Zeichen, das er fort fahren konnte. “Im Grunde weißt du es doch. Also warum hörst du nicht auf deine Gefühle und glaubst mir? Ich lüge nicht und bin keines Wegs verrückt. Es ist eine Tatsache, die du nicht ändern kannst mein Kind.“

    `Bitte? Was war das gerade? Mein KIND?´ Ungewollt rutschte Trish ein Stück zurück und sah Adrian entsetzt an. Er sah jedoch nur zu Boden, als würde er sich für etwas schämen. “Minerva, du bist meine Tochter. Und genau darum bist du wie ich auch ein Werwolf.“ Entschlossen schüttelte Trish den Kopf. Sie wollte das Alles nicht hören. Wer war er denn, das er sich als ihr Vater ausgeben konnte. Und das jetzt nach fünfzehn Jahren. “Ich glaube dir kein einziges Wort! Meine Eltern sind beide tot... also.... also sag nicht du wärst mein Vater!“ Schrie sie Adrian jetzt an und eine Träne löste sich aus ihrem Auge. “Bitte! So glaub mir doch. Ich wusste bis vor ein paar Tagen nichts von dir. Und wie ich sehe, bin ich zu spät gekommen.“ Adrian ließ die Schultern hängen, als hätte man ihm eine schwere Last aufgeladen. Diese Haltung veränderte sein gesamtes Erscheinungsbild. Eben noch stark und unnahbar, schien er jetzt verletzlich und klein. “Was soll das nun wieder heißen? Du sprichst für mich in Rätseln. Wenn du möchtest das ich dir noch einen Moment zuhöre, dann rede bitte deutlich!“ Herrschte Trish und funkelte ihn an.

    “Deine Mutter ist vor vier Tagen gestorben und hat mir an ihrem Sterbebett von deiner Existenz erzählt. Ihr Wunsch war es das ich dich finde und dir von ihr erzähle. Du musst verstehen warum sie dich weggab. Sie war selbst erst siebzehn, als du zur Welt kamst. Sie konnte nicht für dich sorgen. Zudem warst du ein uneheliches Kind. Ihre Eltern hätten dich nie akzeptiert.“ Kurz stoppte Adrian um Trish anzusehen, der nun die Tränen still über die Wangen liefen.
    “Glaube mir, hätte ich von dir gewusst, ich hätte es nicht zugelassen. Aber deine Mutter und ich hatten uns getrennt, bevor sie von dir wusste. Erst vor zwei Wochen hat sie mich angerufen, um mir alles zu erzählen. Sie wollte das du von deiner Herkunft erfährst.“
    Adrian hob eine Hand, um sie Trish auf die Schulter zu legen, ließ sie aber wieder sinken, als er sah das seine Tochter dazu noch nicht bereit war.

    “Mal angenommen ich glaube dir. Was passiert jetzt? Wo soll ich hin? Und vor allem, möchte ich wissen ob das mit den Werwölfen eine Lüge ist, oder nicht.“ Sagte Trish mit Tränen erstickter Stimme und schaute Adrian unverhohlen in die Augen. Er hatte Recht. Sie fühlte das sie etwas mit ihm verband. “Ich werde dich mitnehmen, wenn du möchtest. Dir alles beibringen was ich weiß und versuchen dir alle Fragen zu beantworten, die dich bedrücken.“
    Was hatte sie für eine Wahl? Wahrscheinlich würde sie die Polizei früher, oder später in Rom finden, sie befragen und mit größter Wahrscheinlichkeit wieder in ein Heim stecken.

    “Ich komme mit. Aber nicht weil ich muss, sondern weil ich keine andere Wahl habe, außer ein anderes Heim.“ Ging Trish nun auf sein Angebot ein. Die Worte waren kühl und sollten Adrian zeigen das sie nicht glücklich darüber war.




    Adrian nahm Trish mit und reiste mit ihr zu seinem Anwesen in der Nähe von Lissabon. Auf der Reise schon begann sie ihn mit Fragen zu überhäufen, presste jede erdenkliche Information aus ihm heraus und konnte selbst nach Stunden noch nicht genug haben.
    Auch die folgenden Wochen auf dem Anwesen waren mit langen Gesprächen gespickt, in denen Adrian seiner Tochter erklärte was sie war und wie sie damit umgehen musste. Nie war es Trish in ihrem Leben besser gegangen. Nur eine Person fehlte. Mira. Immer wieder kreisten ihre Gedanken um ihre Freundin und das Bild der toten Augen erschien vor ihren.

    Alles hatte Adrian seiner Tochter gesagt. Kaum etwas das sie Beide nicht auseinander diskutiert hatten. Aber Trish quälte noch immer eine Frage, die sie in den letzten drei Jahren bei ihrem Vater nicht ausgesprochen hatte. Erst an einem Abend, an dem der erste Schnee zu fallen begann, wagte sie es auszusprechen. Zusammen saßen sie vor dem knisternden Kamin in dem Wohnzimmer. Adrian las in der Zeitung und Trish schrieb wieder einmal in ihr Tagebuch, als sie plötzlich aufsah. “Habe ich meine Freunde getötet?“ Adrian ließ vor Schreck fast seine Zeitung fallen und schaute Trish fragend an. “Schau nicht so. Du weißt genau wovon ich rede.“ Drängte sie und drehte sich weiter in seine Richtung.
    Mit einer bedächtigen Bewegung nahm Adrian seine Brille ab, faltete sie sorgsam zusammen und legte sie auf die Zeitung, die auf seinem Schoß ruhte.

    “Ja. Du warst es. Ich hatte gehofft dich zu erreichen, bevor du deine ersten Opfer findest, aber ich war nicht schnell genug.“ Trish nickte traurig und schaute in das prasselnde Feuer, welches zauberhafte Schatten an die Wand warf. An diesem Abend starb die letzte Hoffnung, die Trish seit Jahren in sich getragen hatte und das Bild ihrer selbst änderte sich vor ihren Augen. `Ein Monster. Mehr nicht.´ Still stand sie auf und ging auf ihr Zimmer. Durch die langen Gänge, die von fahlen Lampen erleuchtet wurden und an deren Wänden Bilder hingen, die Hirsche und andere Wildtiere zeigten.
    Schon lange interessierte sie sich nicht mehr für diese Zeichnungen, die nur eine heile, friedliche Welt zeigten und die Realität völlig ausschlossen.

    Geräuschvoll schloss sich die Zimmertür hinter Trish, die sich geradewegs auf ihren Schreibtisch zu bewegte, auf dem sich hohe Stapel an Büchern türmten. Ein dickes, leicht vergilbtes Buch zog sie aus einem der Stapel und legte sich damit auf ihr Bett. Dieses Buch war in schwarzes Leder eingebunden und auf der Kopfseite war in goldenen Lettern ´Werwolf` geschrieben. Trish hatte es schon mehr als ein Mal gelesen, aber sie konnte nicht davon ab es immer wieder aufzuschlagen, um vielleicht noch Informationen zu entdecken, die sie bisher übersehen hatte. Nur diesen Abend las sie nicht darin, sondern legte sich auf das Bett, das Buch auf die Brust und begann hemmungslos zu weinen. `Mira! – Bitte verzeih mir. – Du fehlst mir so. – Warum ausgerechnet ich?´ Trish drehte sich auf die Seite und ihre Tränen hinterließen dunkle Flecken auf dem Bezug.

    Seit sie mit Adrian aus Italien fort gegangen war, hatte sie keine Schule mehr besucht. Ihr Vater hatte sie weiter unterrichtet. Ihr andere Sprachen beigebracht, sie lesen und schreiben weiter gelehrt und an ihren mathematischen Kenntnissen gefeilt.




    Ein lautes Krachen und das Bersten von Glas ließ Trish aus dem Schlaf schrecken. Im Untergeschoss waren Stimmen zu hören, viele Stimmen, die bedrohlich wirkten und etwas oder jemanden zu suchen schienen. Mit einem Satz war sie auf den Füßen. Adrian hatte ihr von Männern erzählt, die Werwölfe jagten und auch das sie gefährlicher waren, als man annahm. Was wenn es Jäger waren? Würden sie Trish töten? Was war mit Adrian? Hektisch schaute Trish auf ihre Armbanduhr. `Halb zwei! Adrian!´ Schoss es durch ihre Gedanken. Um diese Zeit saß ihr Vater immer noch im Wohnzimmer und las. Hatten sie ihn schon gefunden? Schritte auf der Treppe rissen sie aus ihren Gedanken. Zu laut als das sie von Adrian hätten sein können und die Stimmen machten ihr jetzt wirklich Angst.

    Siedendheiß fielen Trish die Geheimgänge ein, die Adrian ihr gezeigt hatte. Das Haus war sehr alt und hatte einmal einem hohen Adligen gehört, der völlig paranoid war. Er hatte diese Gänge bauen lassen um zu fliehen, wenn er angegriffen werden sollte.
    Nun musste Trish sich nur an den Eingang erinnern, der sich in ihrem Zimmer befand. Fast panisch begann sie danach zu suchen. Jede Wand, bis sie endlich die richtige Ecke erwischt hatte. Mit ein wenig Druck ließ sie sich verschieben und gab den Blick auf einen alten, modrig riechenden Gang frei, der mit einer Treppe nach unten führte.
    Es schien als hätte Trish diese Tür gerade im letzten Moment gefunden, denn nur einen Augenaufschlag, nachdem sie ihr Versteck geschlossen hatte, öffnete sich unter lautem Krachen die Zimmertür.

    Dicke, mit Staub beladene Spinnenweben legten sich um ihr Gesicht und Trish drückte sich so dicht an die Steinwand, das ihr die Kälte in die Knochen kroch.
    Aus ihrem Zimmer hörte sie wie die Männer, drei vielleicht vier, alles durchsuchten. Ihre Schränke wurden aufgerissen, der große Spiegel brach und Schubladen landeten samt Inhalt auf dem Boden. Sie wusste nicht wie lange sie in diesem Gang gehockt hatte, bis die Eindringlinge verschwunden waren. Es mussten mindestens zwei Stunden gewesen sein, als sie endlich ihre Suche aufgaben. Aber Trish blieb sitzen in all dem Staub, dem Dreck, der sich über viele Jahre angesammelt hatte, da sie fürchtete nicht sicher zu sein.
    Erst als es bereits fünf Uhr morgens war, rappelte sie sich auf und lugte vorsichtig in ihr Zimmer. Unordnung war ein Witz gegen das, was die Jäger hinterlassen hatten. Alles hölzerne war zerbrochen und die Splitter des Spiegels reflektierten das Licht, das an der Decke abstrakte Muster hinterließ.

    So leise wie es Trish möglich war, schlich sie durch die langen Gänge hinunter ins Wohnzimmer und horchte angestrengt an der Tür. Kein Laut kam von innen, nur ihr Herz erfüllte die Stille mit seinen schnellen, aber gleichmäßigen Schlägen. Kaum hatte sie die Tür einen Spalt weit geöffnet, stieg ihr der Geruch von Blut in die Nase. `Nein, nein.... bitte nicht. Alles, nur das nicht.´ Schickte sie ein Stoßgebet zum Himmel, bevor sie die Tür ganz öffnete. Doch auch ihr Gebet konnte an dem Bild, welches sich ihr bot nichts ändern. Das Feuer im Kamin war aus und rauchte nur noch schwach vor sich hin. Die Wände waren mit Blutspritzern übersäht, die Sessel umgeworfen und hinter einem konnte sie jemanden liegen sehen. Nur eine Hand war zu sehen, aber es reichte um die Person zu identifizieren. Adrian. Trish schlug sich eine Hand vor den Mund und sank am Türrahmen hinunter. Unfähig sich zu bewegen saß sie da und starrte auf das halbtrockene Blut, welches sich in den Teppich gesogen hatte und dort riesige Flecken hinterlassen hatte.

    Es dauerte eine ganze Weile, bis sich Trish auf Adrians Worte besann. Er hatte es ihr immer gesagt. Wenn ihm etwas zustoßen sollte, würde sie in seiner Truhe einige Sachen finden, die für sie bestimmt waren. Schluchzend kroch sie auf den toten Körper ihres Vaters zu, öffnete langsam sein Hemd und nahm ihm seine Kette ab, an der ein kleiner Schlüssel hing. Sie wagte es nicht ihn weiter anzusehen. Trish wollte ihn so in Erinnerung behalten, wie sie ihn kennen gelernt hatte und nicht als Leiche.
    Dicke Tränen rollten über ihre Wangen, als sie die Tür wieder hinter sich schloss und nun wieder im Gang stand, aus dem sie gekommen war. Es kostete Trish alle Überwindung sich in das Zimmer ihres Vaters zu begeben und dort die Truhe zu öffnen. Allein sein Geruch, der in der Luft lag, zerriss ihr fast das Herz. Aber sie hatte es ihm versprochen und hatte nicht vor das Versprechen zu brechen. Also schob sie den kleinen Schlüssel langsam in das massive Schloss und drehte ihn vorsichtig um. Die Truhe bestand aus Stahl und anscheinend hatten die Jäger versucht sie zu öffnen. Glücklicher Weise ohne Erfolg. Nur ein paar lange Striemen waren auf der Oberfläche zu erkennen.

    Das Schloss gab ein klackendes Geräusch von sich und sprang auf. Trish hob andächtig den Deckel und warf einen Blick in die Truhe. Zettel, Bücher, Fotoalben, Briefumschläge und eine Kette lagen in ihrem Inneren. Mit zitternden Fingern begann Trish den Inhalt zu durchsuchen. In einem der Briefumschläge steckte eine immense Summe Bargeld und in einem Anderen eine Karte, mit der sie erst nichts anfangen konnte. Kurzerhand schnappte Trish sich eine kleine Reisetasche aus dem Schrank ihres Vaters und stopfte den Inhalt der Truhe hinein. Sie wollte nicht mehr Zeit als nötig in dem Haus verbringen, da sie fürchtete die Jäger würden wieder kommen und sie auch finden. Mit der Tasche in der Hand stürzte sie dann in ihr Zimmer und begann eine weitere Tasche mit ihren eigenen Sachen zu füllen.
    Klamotten, Bücher, ihr Portemonnaie, das Tagebuch, ihre Schreibutensilien und natürlich alles was ihr sonst noch wichtig war, verschwanden in der Öffnung.

    Schnell zog Trish sich ihre Stiefel über, schnappte sich ihre Jeansjacke und die Taschen und rannte so schnell sie konnte aus der Hintertür in den Garten. Die flache Mauer war leicht zu überwinden. Und nun stand sie auf der schmalen Strasse, die nach Lissabon führte. Unentschlossen schaute sie sich um, bevor ihre Beine wie von selbst anfingen in die Richtung der Stadt zu laufen.




    In einem herunter gekommenen Motel nahm Trish sich ein Zimmer, um erst einmal ein wenig Ruhe zu haben und die Dinge aus der Truhe näher zu betrachten. Mitsamt der kleinen Reisetasche setzte sie sich auf die ausgewaschene Bettwäsche und nahm den Inhalt nach und nach auseinander. Sie hatte noch nicht einmal Zeit gefunden richtig über ihren Verlust zu trauern und selbst jetzt hingen die warnenden Worte Adrians in ihrem Kopf. Die Worte, die er ihr immer wieder vorgebetet hatte. Sie sollte sich in dieser Situation nur über ihre Sicherheit Gedanken machen und sich nicht beirren lassen. Und Trish tat das was er ihr gesagt hatte.

    Emsig durchsuchte sie die Tasche nach der ominösen Karte, die sie hinein gelegt hatte und wurde schließlich fündig. Und nun endlich wusste sie was auf dieser Karte abgebildet war. Es war Washington in den USA. Nur etwas an diesem Bild störte Trish. Ein kleiner Fleck, der in Handschrift mit Parisé betitelt war und einige Seemeilen vor der Küste Washingtons liegen musste. Sorgfältig glättete Trish die Karte und steckte sie dann in ihr Tagebuch, bevor sie weiter nach Anhaltspunkten suchte.
    Nach einer guten halben Stunde fiel ihr dann ein Brief in die Hände, in dem von Parisé geschrieben war. Dieser Fleck schien eine Insel zu sein, zu der Adrian immer gewollt hatte. Es musste ihn etwas aufgehalten haben und als Trish das Datum sah, wusste sie auch was der Grund war. Sie, war es, weswegen er nie dorthin gefahren war. Aber wenn Adrian dorthin gewollt hatte, musste es dort vielleicht auch Antworten auf ihre Fragen geben.

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