Name
Vorname: Anisha
Nachname: Eduriel
Rufname: Vianne
Alter
20 Jahre (Mensch)
132 Jahre (Vampir)
Herkunft
Ein kleiner Ort in Frankreich
Rasse / Gesinnung
Vampir, neutral
Aussehen
Vianne ist von mittlerem Wuchs. Sie ist sehr zierlich gebaut und bewegt sich mit anmutiger Grazie, es scheint manchmal, als schwebe sie. Ihre Züge sind fein geschnitten. Die unnatürlich erscheinenden blauen Augen strahlen eine starke Entschlossenheit aus. Vianne´s feine Haut erscheint durchsichtig. Ihre Lippen sind voll. Ihre blonden, gelockten Harare rahmen das Gesicht ein. Die schlanken Finger schmücken viele Ringe. Vianne´s Hals ziert eine filigrane Kette. Vianne trägt immer enge, schwarze Jeans, sowie ein schwarzes Top mit feinen Stickereien.
Charakter
Vianne ist stark und entschlossen. Hat sie einen Entschluss gefasst, so lässt sie sich meist durch nichts von diesem abbringen. Vianne liebt sehr stark und intensiv. Sie ist sehr treu und verrät niemals ihre Freunde, wenn sie welche gefunden hat.
Eigenarten
Vianne liebt das Tanzen. Sie tanzt allein und oft ohne Musik.
Vianne ist eine gute Zuhörerin. Sie gibt ihrem Gegenüber das Gefühl, verstanden zu werden.
Schwächen
Vianne ist empfindlich der Liebe gegenüber geworden. Sie liebt zwar stark und intensiv, dennoch kann sie sich einem Wesen nicht ganz öffnen. Die Einsamkeit machte sie verletzlich. Um zu verbergen, wie empfindlich ihre Seele geworden ist, ist sie jähzornig und aufbrausend.
Fähigkeiten
- Vergessen lassen
-Suggestion der Gefühle Raserei und Panik
Waffen
Die einzige Waffe, die Vianne mit sich führt, ist ein Dolch.
Lebensgeschichte
Bis zu ihrem 20. Lebensjahr lebte Anisha wie ein normaler Mensch. Ihre Eltern liebten sie und sie liebte ihre Eltern. Sie empfand ihre Kindheit immer als schön. Bei ihren Eltern fühlte sie sich geborgen. Das Verhältnis von Eltern und Kind war wirklich sehr innig.
Eines Winters ging sie jene Straße entlang, in der ihre Freundin wohnte. Es war am Abend und bereits dunkel. Die Blätter der Bäume raschelten im Wind und Vianne zog ihren Umhang enger um sich. Es fröstelte das Mädchen. Sie sah um sich, doch die Straße war menschenleer. Dennoch konnte sie sich des Gefühls nicht erwehren, beobachtet zu werden. Aus den Augenwinkeln sah sie einen Schatten, doch als sie sich rasch umdrehte, konnte sie nichts erblicken. Mit pochendem Herzen ging Anisha weiter.
Barban, der Vampir, sah das Mädchen zum ersten Mal. Es bewegte sich mit anmutiger Grazie und einer solchen Eleganz, welche Barban niemals für möglich gehalten hätte, denn sie war ein Mensch.
Jeden Abend beobachtete er nun Anisha und mit jedem ihrer Schritte wuchs sein Verlangen nach ihr. Doch er wagte es nicht, sich ihr zu zeigen. Der Vampir war noch jung und er hatte zu großen Respekt vor den Worten seines Lehrers, der ihn immer wieder lehrte, sich niemals einem Menschen zu zeigen, außer, um von dessen Blut zu trinken.
Doch wollte er sie auch nicht töten. Nacht für Nacht begehrte er sie mehr, Nacht für Nacht wollte Barban sie für sich.
Dann fasste er einen folgenschweren Entschluss: Er würde Anisha zu seinesgleichen machen.
In dieser Nacht konnte Anisha nicht schlafen. Sie erhob sich von ihrem Bett und ging zu ihrem Spiegel. Dort setzte sie sich auf ihren Stuhl. Gedankenverloren kämmte sie ihr Haar. Sie legte die Bürste wieder zurück und betrachtete ihre feinen Gesichtszüge.
Plötzlich bemerkte sie eine Bewegung hinter sich. Sie fuhr herum und sah einen groß gewachsenen Mann. Er war von makelloser Schönheit. Der Mann ging ein paar Schritte auf Anisha zu und sie erstarrte. Sie konnte sich nicht bewegen, aber sie verspürte auch keine Angst dem Fremdling gegenüber. Der Mann streckte seine Hand aus und berührte ihr Gesicht. Anisha hielt den Atem an.
Hab keine Angst… flüsterte er mit melodischer Stimme.
Wer seid Ihr? Was macht Ihr hier?
Doch der Mann antwortete ihr nicht. Er strich ihr sanft über das Gesicht und Anisha vergaß ihre Bedenken, sie gab sich der Berührung hin. Diese Bewegung war ihr so vertraut, genauso berührte ihr Vater sie, wenn er seine Tochter zeigen wollte, dass er stolz auf sie war. Doch bei dem Fremdling erschien ihr die Berührung intensiver.
Auf einmal beugte er sich über sie und berührte mit seinen Lippen ihren Hals. Anisha erschrak.
Keine Angst… Es wird dir nichts passieren…
Und er biss zu. Anisha zuckte zusammen, jedoch kein Laut entwich ihr. Sie wollte panisch aufstehen, ihn von sich wegdrängen, doch sie war zu schwach. Und nach dem ersten Schluck ihres Blut, fühlte sie etwas Unglaubliches. Er saugte ihr Blut, nahm ihre Emotionen in sich auf, sie spürte, welche Freude es ihm bereitete, von ihr zu trinken. Sie spürte, wie er sich fühlte, seine Gefühle, seine Emotionen durchströmten sie. Angst überkam sie, als sie sein Verlangen nach ihr spürte, . Doch auf einmal ließ er von ihr los, fügte sich eine Verletzung in seinem Handgelenk zu und Anisha sah, wie sich das Blut an seiner Hautoberfläche sammelte.
Trink! flüsterte er leise und eindringlich. Sie beugte sich über seinen Arm und nahm das Blut in sich auf. Kein Ekel durchfuhr sie, keine Abscheu liess sie inne halten. Es erschien ihr ganz normal. Als kleines Kind hatten sie und ihre Freundin Blutfreundschaften geschlossen. Auf einmal durchschoss sie eine unglaubliche Energie, während sie trank. Auf Barbans Gesicht sammelten sich Schweißperlen und wie aus weiter Ferne wusste sie, dass ihm irgend etwas große Schmerzen bereitete, doch ihr Gefühl der Macht, ihre Energie verdrängte seine Gefühle und seinen Schmerz. Seine Gefühle wurden ihr egal, sie achtete nur auf ihren Körper, nur auf ihre Gefühle, die ihren Körper durchfluteten. Sie spürte, wie ihre Sinne schärfer wurden, fühlte sich mächtig und stark, denn sie durfte das Blut Barbans trinken. Sie saugte immer mehr, sie spürte, wie sich ihr Körper veränderte, spürte, wie die Macht seines Blutes ihren Körper durchströmte. Und sie trank und trank. Bis er sie mit Gewalt von sich wegstiess.
Genug flüsterte er mit schwacher Stimme es reicht…
Sie liess von ihm ab, er bebte vor Anstrengung und sein Gesicht war noch immer schmerzverzerrt. Doch sie brauchte mehr Blut, noch viel mehr Blut. Sie wandte sich ihm wieder zu. Sie spürte sein Blut in ihren Adern, spürte, wie es durch ihren ganzen Kröper floss. Sie spürte, wie ihre Kräfte wuchsen, sie fühlte, wie sich ihre Sinne weiter verschärften und sie biss in Barbans Hals, trank erneut sein Blut. Er wehrte sich nicht. Gierig sog sie sein Blut in sich auf, und je mehr sie trank, desto mehr entwickelte sie sich zu einem Vampir. Dann hörte sie auf zu trinken. Sie merkte, sie brauchte im Moment kein Blut mehr, sie war jetzt vollkommen, kein Tropfen menschlichen Blutes durchfloss sie mehr, iher Augen glänzten und sie wusste, sie war ein Vampir.
Sie blickte sich in ihrem Zimmer um und nahm alles ganz anders wahr. Es erschien ihr nun viel intensiver, sie konnte die Grillen draussen so deutlich zirpen hören, als wären diese in ihrem Zimmer. Barban beobachtete sie aufmerksam. Die Welt erschien ihr alt, die Menschen dumm. Auf einmal verspürte sie den Wunsch zu lachen und breitete die Arme aus und das Geräusch ihres Lachens erfüllte den Raum. Sie schaute Barban mit strahlenden Augen an.
Komm… sagte der Vampir.
Der Vampir brachte sie in seine Gemeinschaft. Doch die Vampire nahmen sie nicht auf und so fühlte sich Vianne nicht wohl dort. Die Vampire schienen auch Barban nicht zu achten, denn dieser liebte es, mit den Menschen zu spielen, bevor er seine Zähne in ihren Hals schlug. Sie fanden es unangemessen, dass er Vianne zu einer der ihren gemacht hatte. Sie vermied die Gesellschaft der meisten Vampire so gut es ging. Die anderen Vampire hatten etwas an sich, das Vianne nicht verstand. Sie fühlten sich erhaben Vianne gegenüber, da diese so jung und unerfahren war, im Gegensatz zu ihnen.
Nach ihrer Verwandlung fühlte sie sich frei, mächtig und schön. Vianne glaubte, Barban habe sie von irdischen Qualen erlöst. Nach ihrer Verwandlung schaute sie fast mit Abscheu auf die Menschenrasse herab. Sie konnten die Natur nicht so intensiv fühlen wie Vampire, sie konnten sich nicht so anmutig bewegen wie Vampire und sie wurden nicht so weise wie Vampire. Vianne glaubte, ein Leben als Vampir sei frei von Schmerz. Erst spät erfuhr sie, dass ein Leben als Mensch weit einfacher und schöner war als das eines Vampires.
Barban erschien ihr schön, klug, weise und mächtig. Er besaß einen Charme, dem sie sofort verfiel. Er verkörperte das, was ihrer Meinung nach einen Vampir ausmachte: Schönheit, Anmut, Weisheit, Macht, Ernsthaftigkeit und sein Lustverlangen. Er wollte ihr Blut täglich schmecken, wollte täglich von ihrem kosten, ihre Gefühle und Emotionen in sich aufnehmen. Vianne war etwas ganz Besonderes für Barban und das ließ er sie auch spüren. Er wollte, dass sie sich wohl fühlte in seiner Gegenwart, sie sollte sich geschützt und behütet fühlen. Das tat sie auch, solange keine anderen Vampire in der Nähe waren.
Eines Tages kam Barban nicht von seiner Jagd wieder. Es wurde schon hell und Vianne war unruhig. Sie schlief nie ohne Barban ein. Auf einmal verspürte sie eine große Traurigkeit und einen tiefen, seelischen Schmerz. Da wusste sie, dass Barban, ihr Geliebter und Meister, tot war. Sie spürte förmlich, wie das Band, welches sie durch die Bluttaufe verband, zerriss.
Und sie wusste, als sie den Blicken der anderen Vampire begegnete, dass diese Barban umbrachten.
Aus welchem Grund erfuhr sie nie, denn noch an selben Abend floh sie aus der Gemeinschaft. Sie wusste, dass Barban mit den Menschen gespielt hatte, anstatt sie gleich zu töten. Vianne wusste auch, dass dies die Vampire in Gefahr bringen konnte. Doch ob dies der Grund war, würde sie nie erfahren.
Vianne begann, ihr Leben als Vampir zu hassen, denn sie musste sich den Gewohnheiten der jeweiligen Zeit anpassen. Während ihr Wesen reifte, alterte ihr Körper nicht. Sie konnte nicht an die Sonne gehen, konnte nur im Mondschein die Welt betreten. Sie beneidete die Menschen, die unbeschwert durchs Leben gingen, wussten, dass ihr Leben bald vorüber war und lebten es. Vianne hingegen fühlte in sich eine große Leere. Sie sah, wie sich die Welt wandelte, sah wie Menschen kamen und gingen. Nur sie blieb ewig. Vianne war wütend auf sich, ohne Grund, verspürte Schuldgefühle ihren Eltern gegenüber, dass sie diese verlassen hatte.
Sie war depressiv, sah keinen Sinn in ihrem Leben. Vianne wollte ihren Körper verändern, wollte zeigen, dass auch sie sich, wie die Menschen, verändern konnte. Sie wollte die Leere in sich füllen, sie wollte sich und das Leben spüren, wollte den Kreislauf des Lebens spüren. Und so fügte sie sich große und tiefe Wunden zu. Sie ritzte sich mit scharfen Messern, sie zerbiss sich mit ihren Zähnen die Haut. Doch die Wunden heilten fast so schnell, wie sich Vianne sie zugefügt hatte.
Vianne lebte mal hier, mal dort. Sie fühlte sich nirgendwo heimisch, nirgendwo sicher. Überall traf sie auf Feindseligkeit, so schien es.
Dann lebte Vianne für lange Jahre allein. Sie vermied es, andere Vampire zu treffen und beobachtete Menschen. Die Menschen faszinierten Vianne, sie waren oft so glücklich und unbeschwert, im Gegensatz zu den Vampiren.
Eines Nachts stand sie auf einem Hügel und beobachtete ein Liebespärchen, welches sich küsste. Sie wurde wütend auf die beiden Menschen, die sich so sehr liebten, während sie, Vianne, niemanden hatte. Sie stürzte sich auf die zwei, zerfetzte sie regelrecht. Sie trank ihr Blut, nahm gierig ihre Emotionen und Gefühle in sich auf, sie wollte mehr und noch mehr. Sie zerbiss die Menschenhaut überall, trank und trank. Irgendwann hatte sie all ihr Blut in sich aufgesogen. Mit blutverschmiertem Gesicht liess sie von den beiden Leichen ab und blickte in zwei schwarze Augen. Vor ihr stand ein anderer Vampir. In ihrem Blutrausch hatte sie die Person nicht wahrgenommen. Der Vampir lächelte sie an.
Ich heiße Maraine.
Vianne schaute den Vampir ungläubig an. Scham überkam sie plötzlich. Stand diese Person schon lange dort? Hatte sie Vianne während ihres Blutrausches beobachtet? Maraine beobachtete sie, immer noch lächelnd. Sie zeigte mit keiner Geste, was sie von Vianne und dem Blutrausch hielt.
Hast du noch Durst? fragte Maraine. Ich würde mich freuen, wenn du mir bei der Jagd Gesellschaft leisten würdest.
In dieser Nacht tranken die beiden Vampire von drei weiteren Menschen. Es machte Vianne sehr viel Spaß, diese mit Maraine zu trinken. Sie spielten mit den Menschen, jagten ihnen Angst ein, versteckten sich vor ihnen, um sie dann wieder anzufallen. Vianne und Maraine verstanden sich gut, sie tanzten zusammen, lachten, während sie von den Menschen tranken und kurz bevor die Sonne aufging, küsste Maraine Vianne.
Zwischen beiden Frauen schien von Anfang etwas Besonderes zu sein. Sie verstanden sich sofort, ohne viele Worte und liebten sich lang und intensiv. Nach jedem Liebesakt war Vianne ausgelaugt, oftmals zu schwach, um auf die Jagd zu gehen, um sich neues Blut anzueignen. Dann brachte Maraine ihr einen Mensch zum Trinken. Maraine hatte immer noch die Kraft dazu. Sie war schon alt und sehr stark.
Vianne liebte Maraine mehr als Barban. Barban hatte sie als Meister geliebt, doch Maraine liebte sie als Gleichgesinnte. Manchmal standen sie sich Stunden gegenüber, ohne etwas zu tun. Es schien, als seien sie seelenverwandt. Vianne fühlte sich wieder glücklich und frei. Sie begann, einen Sinn in ihrem Leben zu sehen.
Bis auch Maraine verschwand. Nachdem sie wieder gegenseitig ihr Blut getrunken hatten, versprach Maraine Vianne, auf die Jagd zu gehen und bald mit einem Menschen wiederzukommen. Doch Maraine kam nicht. Vianne wartete eine Nacht und einen Tag. Vianne verspürte Angst, denn sie wusste, ihre Lebensgefährtin würde sie niemals so lange warten lassen, ohne sich zu melden. Vianne war schwach, sehr schwach. Doch sie wusste, sie musste bald Blut trinken, um Kraft zu schöpfen. Während sie auf Jagd ging, suchte sie ihre Gefährtin und fragte Vampire, deren Freundin sie langsam aufgrund von Maraine geworden war. Doch keiner konnte ihr etwas sagen.
Vianne fühlte sich verraten, einsamer und verlassener als zuvor. Die Traurigkeit von damals überflutete sie wieder.
Maraine hatte ihr oft von einer Stadt erzählt, Parisé. Viele Vampire seien dort anzutreffen und schön sei die Stadt.
Vianne beschloss, dort hinzugehen. Sie wollte wissen, was Maraine so an der Stadt faszinierte.