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White Wolfs Legende

 

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 Deine Ankunft
Anisha Offline


Member/normal
Vampir/Neutral


Beiträge: 32

08.01.2005 15:53
Der Neubeginn Thread geschlossen

Vianne ging unruhig auf dem Schiff auf und ab. Es war eine schöne, klare Nacht und der Himmel übersät von funkelnden Sternen. Die Fähre glitt durch das Wasser, schnell und sicher. Vianne zweifelte, ob es eine gute Wahl gewesen war, nach Parisé zu gehen. Sie wusste noch nicht einmal, wo sie sich einquartieren sollte. Aber eine ruhige Höhle außerhalb der Stadt würde sie wohl finden. Zumindest hoffte Vianne das. Den wenigen lichtspendenden Lampen an Deck ging sie aus dem Weg, andere Passagiere hatte sie noch nicht gesehen. Wahrscheinlich waren sie unter Deck. Vianne lehnte mittlerweile an der Reling. Sie dachte über Maraine nach. Was war ihr bloß zugestoßen? Maraine hätte ihre Lebensgefährtin niemals freiwillig verlassen. Zu stark war die Bindung zwischen ihnen gewesen. Maraine hatte nie mit ihr über ihre Vergangenheit gesprochen. Gab es etwas, wofür sie büßen musste? Oder war sie nur einem Vampirjäger zum Opfer gefallen, die immer zahlreicher wurden? Die Zeit mit ihr war so schön gewesen. Vianne konnte einfach sie selbst sein in Maraines Gegenwart, brauchte sich nicht hinter einer falschen Fassade zu verstecken, konnte Maraine alles anvertrauen. Maraine gab ihrem Leben wieder einen Sinn, Vianne konnte wieder lachen, fand das Leben schön als Vampir.

Vianne fühlte eine große Leere in sich, seit Maraine fort war. Sie wurde wieder depressiv, dachte über die Welt nach, die sich immer im Wandel befand und ihre Rolle als Vampir in dieser. Mit Maraine war auch ihre Fröhlichkeit verschwunden.
Was sie wohl in Parisé erwarten würde? Vielleicht fand sie Hinweise zu Maraines Verschwinden.

Guten Abend, junge Frau! Eine laute Stimme riss Vianne aus ihren Gedanken. Sie drehte sich langsam um und sah einen älteren Herrn, der sie gutmütig anlächelte.
Hier draussen ist es doch kalt und unangenehm und Sie stehen schon seit Fahrtbeginn hier, wir haben Sie beobachtet. Leisten Sie uns Gesellschaft! forderte er die Vampiress auf.
Vianne sah es ihm an, dass er vor Neugier schier platzte, wer sie war und was sie in Parisé wollte.
Dann können Sie uns auch erzählen, was Sie nach Parisé verschlägt… Neugierig musterte er Vianne.
Wir sind wirklich alle nett und würden uns freuen, wenn wir uns mal wieder mit jüngerem Gemüse unterhalten können… Er lachte.
Ich finde es hier draussen sehr angenehm. Aber danke für Ihr Angebot. Wenn mir nach Gesellschaft sein sollte, werde ich mich gerne zu Ihnen gesellen. erwiderte Vianne leise.
Sie ziehen diesen Fahrtwind einer netten Gesellschaft vor? Aber ich kann’s schon verstehen, wenn sich ein junges Mädchen wie Sie lieber für sich sein möchte. Er grinste.
Aber das Angebot steht noch! Wir freuen uns immer über neue Gesichter in Parisé! Der Mann drehte sich um und ging wieder unter Deck, nicht ohne ihr noch einen neugierigen Blick zugeworfen zu haben.
Ob alle Menschen in Parisé so nett und gleichzeitig neugierig waren? überlegte Vianne.

Dann sah sie auch schon die Küste Parisés. Nachdem die Fähre angelegt hatte, ging sie langsam vor den anderen Passagieren vom Schiff. Als sie an Land war, drehte sie sich um und sah, wie das Schiff durch die Nebelwand hinüber in eine andere Welt, wie es ihr schien, glitt.
Der Nebel umschloss die Insel und gab der Stadt so eine gewisse Sicherheit. Vianne fühlte, dass hier andere Gesetze galten, es schien, als sei Parisé keine wirkliche, keine menschliche Stadt. Das war Viannes erster Eindruck. Und doch sah Vianne Menschen auf den Straßen, wenige nur, aber es gab sie, in dieser so unmenschlich wirkenden Stadt. Vom ersten Moment ihrer Ankunft an spürte Vianne, dass diese Stadt etwas Besonderes war. Sie konnte es nicht in Worte fassen, Vianne spürte etwas Mächtiges, die Stimmung in Parisé war so anders, als wie sie es gewohnt war. Vianne ging auf den Straßen umher und die Menschen waren so fröhlich, so leichtlebig, sie schienen glücklich. Und dennoch spürte Vianne neben dieser Glücklichkeit noch etwas anderes. Es war Schmerz oder Trauer, sie konnte es nicht genau bestimmen. Und noch etwas spürte Vianne. Es war wie eine Präsenz etwas Größerem, etwas Mächtigem. Sie konnte es förmlich riechen, dass es in dieser Stadt nicht nur Menschen gab.

Vianne ging vorbei an fröhlichen Menschen, an grauen Häusern und lauten Kneipen. Sie schaute sich um, meinte sogar, ein Wesen ihrer eigenen Art gesehen zu haben.
Sie war gespannt, was sie hier erwartete. Auf einmal erfasste sie wieder ein Lebensmut, wie sie ihn seit langem nicht gespürt hatte. Sie konnte es sich nicht erklären, aber sie war fast glücklich, in Parisé zu sein.
Und sie verstand, warum Maraine von dieser Stadt so fasziniert war.

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