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White Wolfs Legende

 

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 Deine Ankunft
Dorian Offline


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Member/NC18
Vampir/unnahbar


Beiträge: 57

31.01.2005 00:22
Kälter als der beißende Wind und die klirrende Kälte Thread geschlossen

Der Schnee knarrte, als die Last des toten Körpers auf ihn drückte. Dann hörte man Schritte durch die Gasse knarren.
Dorian Ardell hatte sich noch einmal gestärkt, bevor er nach Parisé aufbrach. Der Schnee rieselte langsam zur Erde, als der Vampir mit entschlossenem Blick in den Bahnhof von Seattle eintrat. Seine grünen und zugleich feurigen Augen blickten sich eingehend um, bevor er weiter ging. Überall waren Menschen zu sehen und Dorian bewegte sich elegant mitten durch die Mengen hindurch.
Schließlich erreichte Dorian den Bahnsteig an dem der Zug nach Parisé halten würde.
`Was hätte Creep wohl gesagt, wenn er mit mir hier stehen könnte? Ich sehe seine Augen noch immer vor mir. Sicher hätten sie geleuchtet wie die Augen eines Kindes, das sich auf seine Geburtstagstorte freut.`
Für Dorian wurde es nun Zeit wieder einmal den menschlichen Freuden nachzugehen, also zog er langsam eine Zigarre aus seinem Mantel und hielt sie sich unter die Nase.

Das Klicken seines Benzinfeuerzeugs durchschnitt schließlich die nächtliche Stille, die auf jenem Gleis herrschte und der Rauch der entzündeten Zigarre stieg zielstrebig durch die tanzenden Schneeflocken auf, als Dorian den Rauch, während er seinen Blick in den Himmel richtete, herausblies. Der Mond stand hoch am Himmel und die Kälte äußerte sich auf den Gesichtern der wenigen, ebenfalls wartenden Menschen, die sich auf jenem Gleis befanden.
`Wann habe ich verlernt, der zu sein, der ich einst war?`, dachte Dorian, während er noch immer in den nächtlichen Himmel sah. `War es an jenem Tag, da mein Herz zu schlagen aufgehört hatte und ich die Luft nicht mehr zum Atmen benötigte? Oder war es, nachdem ich alles verloren hatte, was ich besaß? Über zwei Jahrhunderte sind bereits vergangen und alles was ich kannte... , nein, ...alles was ich liebte,... existiert nicht mehr! Nur ich... ich bin immer noch da... . Werde ich denn immer da sein, während alles um mich herum zerfällt? ...`

Plötzlich wurde Dorian aus seinen Gedanken gerissen. Ein junges Mädchen tippte ihn von der Seite an. Ihr zartes Gesicht blickte ihn frierend aus eisblauen Augen an und in ihrem langen, blonden Haar tauten die kleinen Eiskristalle. Zwischen ihren sinnlichen, und trotz der Kälte, herrlichen roten Lippen steckte eine Zigarette und schließlich fragte sie
„Tschuldigung Mister! Hätten sie vielleicht mal Feuer?“
Dorians grüne Augen leuchteten förmlich und auf seinen Lippen war ein kaum sichtbares Lächeln zu erkennen.
„Du solltest nicht Rauchen!“, antwortete er ihr schließlich, während er in seiner Hosentasche nach dem Feuerzeug wühlte.
Dorians Haar wehte verwegen im Wind, als er die Zigarette des Mädchens ansteckte. Nachdem diese einen tiefen Zug genommen hatte, erwiderte sie
„Ja, vielleicht sollte ich damit aufhören, aber sie Rauchen ja auch und sogar noch eine stinkige Zigarre.“ Nun lachte Dorian und drehte den Kopf elegant zu den Mädchen hin, um mit seinen magischen Augen tief in die Ihren zu blicken. Dann nahm auch er einen tiefen Zug an seiner Zigarre.
„Zigarren raucht man nicht! Man pafft sie!!!“, erwiderte er mit einem verführerischen Lächeln.

Das Mädchen lächelte schließlich zurück, rauchte ihre Zigarette dann aber weiter. Jedoch wich sie nicht von der Stelle, lediglich ihr Blick wanderte nun auf die vor ihr liegenden Gleise. Dorian hingegen blickte nun in die Ferne. Eine ganze Weile verweilten sie schließlich so, bis die junge Dame wieder zu ihm aufblickte.
„Frieren sie denn nicht?“, fragte sie neugierig und mit zitternden Lippen. Dorian blickte sie nicht an, paffte bedächtig weiter und während er den Rauch der Zigarre aus seinen Mundwinkeln entweichen ließ, sagte er mit trauriger und zugleich nachdenklicher Stimme
„Ich friere schon so lange nicht mehr..., weil ich viel kälter bin als der beißende Wind und die klirrende Kälte!“
Das Mädchen blickte nun fragend auf das Profil des jugendlich wirkenden Mannes. Und plötzlich, so als wäre er aus einem Traum gerissen worden, blickte Dorian sie wieder an. Dann schlich sich wieder sein geheimnisvolles Lächeln auf seine Lippen.
„Ich bin Kanadier! Winter ist für mich das Normalste auf der Welt.“, fügte er hinzu. Das Mädchen lachte nun auch wieder.
„Kann ich vielleicht “du“ zu ihnen sagen? Ich komm mir sonst irgendwie vor, als würde ich zu einem Beamten sprechen.“
„Es sei Euch gewährt Mademoiselle.“, antwortete Dorian noch immer lächelnd.

Und während sie sich noch eine Weile weiter unterhielten, fuhr der Zug schließlich auf dem Gleis ein.
„Nächster Halt: Parisé!“, sagte Dorian. Und das Mädchen fügte hinzu „Na dann wollen wir mal!“
Beide stiegen nun in den Zug ein und setzten sich schließlich in dasselbe Abteil. In jenem Abteil saßen sich bereits zwei ältere Damen gegenüber. Nur die ebenfalls gegenüberliegenden Fensterplätze waren noch frei.
Dorian blickte während der Fahrt hin und wieder aus den Fenster und beobachtete den vorbei sausenden Schnee. Das Mädchen blickte ihn jedoch ununterbrochen mit einem sinnlichen Lächeln an. Dorian bemerkte dies schnell. Schließlich fragte er.
„Hast du irgendwas?“
„Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du aufregende Augen hast?“, erwiderte sie. Dorian senkte nun den Blick in der Hoffnung, sie könnte seine Augen nicht mehr erblicken. Dann sah er jedoch verlegen wieder auf. Er konnte seine Augen einfach nicht vor ihr verbergen, denn immer wenn er sie Ansah, blickte er ebenfalls in ihre eisblauen, interessiert blickenden Augen.
„Alle Kanadier haben solche Augen!“, antwortete er noch immer verlegen. Dann blickte er schnell wieder aus den Fenster. Die Zeit verstrich und der Schneefall wurde stärker. Auch der Wind machte sich bemerkbar, indem er an dem gesamten Zug rüttelte. Plötzlich gab es eine Durchsage.

´Wir bitten sie darum, nach der Ankunft in Parisé, den Bahnhof nicht zu verlassen, da zur Zeit ein heftiger Schneesturm über die Stadt hinwegfegt. Danke für ihr Verständnis`

„Na super!!!”, stieß das junge Mädchen schließlich hervor. Dorian sah sie nur kurz an und dann widmete er sich wieder dem Blick aus dem Fenster. Schließlich erreichten sie den Bahnhof von Parisé. Der Zug war fast völlig in Schnee gehüllt und alle gingen schnell zur Haupthalle des Bahnhofes. Dort wartete bereits ein Mann, der zu dem Bahnhofspersonal gehörte auf die ankommenden Reisenden. Dorian und das Mädchen gingen noch immer nebeneinander.

Der Mitarbeiter des Bahnhofs erklärte schließlich, dass in der Lounge und in deren Nebenräumen, Notunterkünfte eingerichtet worden seinen, und dass die Reisenden die Nacht über in jenen Unterkünften verweilen sollten. Dies passte Dorian jedoch überhaupt nicht. Er wusste, dass es in diesem Bahnhof unmöglich sein würde den Sonnenstahlen des nächsten Tages zu entkommen. Er musste hier weg, und zwar sofort. Während die restliche Personen sich schließlich in ihren Unterkünften niederließen, ging Dorian fast unbemerkt zu einem der Notausgänge. Doch plötzlich ertönte eine Stimme hinter ihm.
„Hey..., wo willst du denn hin?“, fragte die liebliche Stimme des jungen Mädchens.
„Du wirst erfrieren, wenn du nach draußen gehst!!!“, fügte sie noch hinzu.
„Ich werde nicht erfrieren!“, antwortete Dorian mit ruhiger Stimme, während er noch einmal tief in ihre eisblauen Augen blickte. Er sah in ihren Gedanken, dass sie tatsächlich Angst um ihn hatte. Dann lächelte er sie an.
„Ich hab dir doch gesagt, dass ich kälter bin, als der beißende Wind und die klirrende Kälte. Ich werde nicht erfrieren,... glaub es mir! Aber du musst hier bleiben, denn du kannst nicht mit einem wie mir gehen und ich kann nicht hier bei dir bleiben, denn dann würde ich schon bald verbrennen! Lass mich gehen,... ! Es ist besser für dich.“

Und mit diesen Worten huschte er durch die Tür davon. Das Mädchen blieb geschockt stehen und blickte noch eine Weile auf die bereits geschlossene Tür
`Aber ich kannte doch noch nicht einmal deinen Namen... !`, dachte sie.
Dorian stand nun unbeeindruckt in dem tosenden Schneesturm. Sein langes, blauschimmerndes Haar wehte wild umher und spielte mit den unzähligen, eisigen Schneeflocken.
`Na dann wollen wir mal!`, dachte er sich und sah mit seinen vampirischen Augen, direkt durch den Schnee hindurch, auf den Weg der vom Bahnhof weg führte. Dann schritt er zielstrebig durch den undurchsichtigen Schnee, Richtung Innenstadt.

TBC:Schattenspiele



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